Verpackungen und Nachhaltigkeit
Gleich im Januar sprechen Angela und Peter mit Patrick Gerritsen von Bio4Pack über seine Ideen für Nachhaltigkeit im Food-Verpackungssektor. Ein Aspekt der Diskussion sind die schier unbegrenzten Möglichkeiten die Verpackungen aus PLA – also Polyactid – bieten. Aus PLA entstehen zunächst Folien, die im Tiefziehverfahren beispielsweise zu Schalen werden. Nach Versiegelung halten sich Obst, Gemüse oder andere verderbliche Lebensmittel deutlich länger frisch als wenn sie unverpackt im Regal liegen und von jedem Kunden angefasst werden können.

Das Thema Nachhaltigkeit kommt gleich zur Sprache. Wie das ist: Kunststoffe im Vergleich zu Pappe und zur Papiertüte? Leider gibt es keine ganz kurze Antwort. Die Beteiligten müssen sich nämlich die Mühe machen, das gesamte Bild zu betrachten. Über den Tellerrand hinausschauen heißt auch, den ganzen Kreislauf anzusehen. Wenn Einwegmaterialien nach Verwendung weggeworfen und anschließend nur verbrannt werden ist das nicht besonders clever. Die Rohstoffe sind weg, viel CO2 wurde freigesetzt.
Da ist eine Mehrweglösung wahrscheinlich besser. Nun klingt „Mehrweg“ auch nach „mehr Aufwand“. Das ist so, aber: In diesem „Mehrweg“ stecken auch jede Menge geschäftliche Chancen. Wie schon gesagt, schauen wir auf den ganzen Kreislauf, muss dieser zunächst organisiert werden. Bei den Flaschen sind Rücknahmestellen bzw. ganze Pfandsysteme entstanden. Bei Glas und PET funktioniert das gut: Gebrauchte Flaschen werden gesammelt, zurückgeführt, gesäubert und wieder befüllt. Sind die Flaschen unbrauchbar, können sie sortiert, geschreddert und gereinigt werden. Anschließend entstehen nach dem Extrudieren wieder Granulate die dann wieder zu Flaschen werden. Die Chancen werden sichtbar: Rohstoffeinsparung. Weniger CO2 Emission. Mehr Arbeitsplätze – vor allem nicht im Ausland sondern vor der Haustür.
Bio4Pack ist seit über 10 Jahren als Experte auf dem Gebiet der kompostierbaren Verpackungen tätig. Betrachten wir diesen Prozess fällt auf, dass er über industrielle Kompostieranlagen führen muss. Nur dort kann Zeit, Temperatur und Umfeld so gestaltet werden, dass der Zerfall der Kunststoffe auch tatsächlich stattfindet. Beim häuslichen Kompost hapert es meist doch ein wenig an der mindestens benötigten Temperaturen. In jedem Fall sind diese Kreisläufe recht große Kreisläufe.
Wenn dieser Kreis funktionieren soll, muss die Rückführung in ausreichenden Mengen organisiert werden. Und da liegt die Verpackungsschale im Feld (..der Hase im Pfeffer) wie man so sagt. Hier stehen einmal die Konsumenten in der Verantwortung. Deutsche Bürger sind zwar mit Blick auf die Menge Weltmeister in der Mülltrennung. Aber es gibt da das geläufige Wort von den Fehlwürfen. Diese bereiten nun wieder den Recyclern Kopfweh. Na, und manchmal hadern die verwendeten Maschinen bzw. Lesegeräte mit den ankommenden Materialströmen.
Das brachte die Diskutanten am Ende auf die Idee, darüber zu sprechen, wie Einwegverpackungen in ein Mehrwegsystem zu wandeln wäre. Vorbilder sind da die PET Flaschen aber auch die jetzt in den Markt drängenden Gastro Systeme für das schnelle Essen inklusive der Trinkbecher und der überall in den Park herumliegenden Pizza-Verpackungen. Ja, es gibt neuerdings ein Pfandsystem für Pizzaboxen.
Am Ende der interessanten Diskussion steht diese Idee nun im Raum: Kunststoffverpackungen erfinden sich neu – auch sie wollen länger leben!
Fortsetzung folgt…
